Feldschmiede
Die römische Armee war in ihrer Zeit die materiell am besten ausgestattete Armee der antiken Welt. Eine Vielzahl der verwendeten Ausrüstungsgegenstände und Werkzeuge wurde dabei aus Metall hergestellt, insbesondere Eisen und Bronze. Sofern nicht private Handwerker ihre Dienste in der Nähe von Militärlagern anboten, fiel die Herstellung und insbesondere die Reparatur solcher Gegestände einigen Spezialisten innerhalb der Truppe zu. Diese Personen waren dann nicht hauptberufliche Schmiede, sondern reguläre Berufssoldaten, die aber entweder vor ihrer Soldatenlaufbahn als Handwerker tätig waren oder sich in der Armee für diese Arbeiten ausbilden ließen. Sie zählten damit zu den immunes, also den zugunsten von Sonderaufgaben vom alltäglichen Arbeitdienst befreiten Soldaten. Sie arbeiteten in eigens darauf ausgerichteten Waffenschmieden und anderen Werkstätten, die als fabrica zu den Standlagern der Armee gehörten. Diese Betriebe hatten z. T. schon manufakturartigen Charakter, in denen beispielsweise bei der Aushebung neuer Truppen die nötigen Rüstungen in Massenproduktion hergestellt werden konnten. Die Dienste dieser fabricae waren für die Soldaten der Einheit nicht kostenlos, sondern zumindest die Kosten für das verbrauchte Material mussten vom Sold abbezahlt werden.
Außerhalb des Lagers fielen allerdings auch oder insbesondere auf Feldzügen regelmäßig Arbeiten an, da die Ausrüstung der Soldaten hohen Belastungen ausgesetzt war und im Kampf beschädigt wurde. Das Schmieden wurde dann in einer leichten und somit gut transportierbaren Feldschmiede ausgeführt, die nur die notwendigsten Werkzeuge umfasste. Schwerter oder Grobzeug konnte damit natürlich nicht komplett neu hergestellt werden, da dafür sowohl die nötige Zeit, als auch die Möglichkeit fehlte, größere Mengen an Eisenbarren oder Kohlen mitzuführen. Ihre Aufgabe bestand vielmehr in der Reparatur von Waffen und Rüstungen sowie der Herstellung von Gegenständen des täglichen Gebrauches. Hierzu zählten mit Sicherheit Nägel für die Caligae und zum Bauen, ferner Beschläge und Scharniere, das Zurichten von Speerspitzen oder das simple Schärfen und Ausbessern der Waffen.
Bei einigen Veranstaltungen stellt die I. ROEMERCOHORTE OPLADEN e.V. im Rahmen ihres Feldlagers eine antike Feldschmiede dar, wie sie bei einem römischen Marschlager vorgekommen sein könnte. Sie besteht aus einer kleinen Esse, einem handbetriebenen Blasebalg und einem Amboss. Sie ist groß genug, um beispielsweise eiserne Zeltheringe zu schmieden.